Ausgehend vom Konzept des «agilen Manifesto» für die Softwareentwicklung erarbeitet ein divers zusammen gesetztes Team gemeinsam ein «inklusiv-agiles Manifesto» für die eigene Branche. Im Team sollten Mitglieder aus möglichst vielen verschiedenen Diversitätsgruppen, Fachbereichen/Abteilungen und Hierarchiestufen vertreten sein. Der Workshop zur Erstellung des Manifestos kann beispielsweise im Rahmen eines mehrtägigen Team-Events stattfinden; auch eine Durchführung als Online-Event ist grundsätzlich möglich. Bei der Ideensammlung werden die Teilnehmenden gebeten, neben Voraussetzungen für eine agile Zusammenarbeit auch Diversitäts-Aspekte zu berücksichtigen. Die Moderation stellt einen fairen Ablauf der Diskussion sicher. Das Ergebnis sollte als internes Dokument verfügbar gemacht und in optisch aufbereiteter Form an den Arbeitsplätzen sichtbar gemacht werden (z.B. als Aushang/Poster oder Beschriftung an Wänden, als Bildschirmschoner auf den Firmen-Computern, auf Kaffee-Becher gedruckt, etc.).

Das «agile Manifesto» für die Softwareentwicklung wurde 2001 im Rahmen eines Workshops von siebzehn erfahrenen IT-Leuten verfasst. Das Ergebnis war eine Priorisierung bestimmter Kernwerte, die als Orientierung bei der Arbeit in der Softwareentwicklung dienen sollte. Auch wenn das agile Manifesto breite internationale Anerkennung erhalten hat, fällt daran auf, dass es von einer sehr homogenen Gruppe verfasst wurde und Diversity-Aspekte weitgehend ausser Acht lässt. Hier verspricht - gerade bei komplexen Problemstellungen – der Einbezug heterogener Sichtweisen noch mehr in Sachen Innovation. Beim Verfassen eines «inklusiv-agilen Manifestos» können Unternehmen nicht nur ihre unterschiedlichen Mitarbeitenden strukturell in höchst Entwicklungen einbinden, sondern auch das Herausbilden eines gemeinsamen Wertesystems und «Wir-Gefühls» in heterogenen Belegschaften  begünstigen.

• https://agilemanifesto.org/iso/de/manifesto.html